Was ist zerebrale venen- und sinusthrombose?
Zerebrale Venen- und Sinusthrombose (CVST)
Die Zerebrale Venen- und Sinusthrombose (CVST) ist eine seltene Form des Schlaganfalls, die durch die Bildung eines Blutgerinnsels in den venösen Sinus des Gehirns verursacht wird. Diese Sinus sind Kanäle, die das Blut aus dem Gehirn ableiten. Wenn sich ein Gerinnsel bildet, kann der Blutabfluss behindert werden, was zu erhöhtem Druck im Gehirn, Blutungen und Schäden am Hirngewebe führen kann.
Ursachen:
CVST kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, darunter:
- Erbliche Blutgerinnungsstörungen: Einige genetische Bedingungen erhöhen das Risiko der Blutgerinnselbildung. (z.B., https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Thrombophilie)
- Hormonelle Faktoren: Die Einnahme oraler Kontrazeptiva (Pille) oder eine Schwangerschaft erhöhen das Risiko.
- Infektionen: Infektionen im Kopf- und Halsbereich, wie z.B. Meningitis oder Sinusitis, können CVST verursachen.
- Entzündliche Erkrankungen: Bestimmte entzündliche Erkrankungen, wie z.B. Morbus Behçet oder systemischer Lupus erythematodes, können das Risiko erhöhen.
- Dehydration: Starke Dehydration kann das Blut eindicken und so die Gerinnselbildung fördern.
- Kopfverletzungen: Selten, können Kopfverletzungen zu CVST führen.
- Medikamente: Einige Medikamente erhöhen das Risiko für eine Thrombose.
Symptome:
Die Symptome von CVST können sehr variabel sein und von leichten Kopfschmerzen bis hin zu schweren neurologischen Ausfällen reichen. Häufige Symptome sind:
- Kopfschmerzen: Oft der häufigste und früheste Symptom, das sich allmählich verschlimmern kann. Die https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Kopfschmerzen können unterschiedlich stark sein.
- Sehstörungen: Verschwommenes Sehen, Doppeltsehen oder Gesichtsfeldausfälle.
- Übelkeit und Erbrechen: Oft in Verbindung mit Kopfschmerzen.
- Anfälle: Können auftreten, insbesondere wenn das Gehirn durch den erhöhten Druck gereizt wird. (siehe https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Epilepsie)
- Neurologische Ausfälle: Schwäche oder Lähmung einer Körperseite, Sprachstörungen (Aphasie), Koordinationsstörungen.
- Bewusstseinsstörungen: In schweren Fällen kann es zu Verwirrtheit, Schläfrigkeit bis hin zum Koma kommen.
Diagnose:
Die Diagnose von CVST basiert in der Regel auf einer Kombination aus klinischer Bewertung, neurologischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren. Wichtige diagnostische Verfahren sind:
- Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns: Mit einer speziellen venösen Sequenz (MR-Venographie) ist die MRT die Methode der Wahl, um CVST zu diagnostizieren.
- Computertomographie (CT) des Gehirns: Kann hilfreich sein, insbesondere mit CT-Venographie, ist aber weniger sensitiv als MRT.
- Lumbalpunktion (Liquorpunktion): Kann durchgeführt werden, um andere Ursachen der Symptome auszuschließen oder Anzeichen für einen erhöhten Hirndruck zu beurteilen.
Behandlung:
Die Behandlung von CVST zielt darauf ab, das Blutgerinnsel aufzulösen, weitere Gerinnselbildung zu verhindern und den Hirndruck zu senken. Zu den wichtigsten Behandlungsoptionen gehören:
- Antikoagulation (Blutverdünnung): In der Regel mit Heparin (z.B. niedermolekularem Heparin) begonnen und dann auf orale Antikoagulantien (z.B. Warfarin oder direkte orale Antikoagulantien - DOAKs) umgestellt. (Siehe https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Antikoagulation)
- Thrombolyse: In schweren Fällen, in denen die Antikoagulation nicht ausreichend ist, kann eine lokale Thrombolyse (Auflösung des Gerinnsels mit Medikamenten direkt in der Vene) in Betracht gezogen werden.
- Behandlung des erhöhten Hirndrucks: Bei Bedarf Maßnahmen zur Senkung des Hirndrucks, wie z.B. Mannitol oder Kortikosteroide. In seltenen Fällen kann eine operative Dekompression erforderlich sein.
- Behandlung der Grunderkrankung: Wenn eine zugrunde liegende Erkrankung (z.B. Infektion, entzündliche Erkrankung) vorliegt, muss diese behandelt werden.
Prognose:
Die Prognose von CVST ist variabel und hängt von der Schwere der Erkrankung, der Ursache und der rechtzeitigen Behandlung ab. Viele Patienten erholen sich vollständig, aber einige können bleibende neurologische Schäden davontragen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend für eine gute Prognose.